So viele Bilder
Mit, weil Sirenen und Heuler als AutorenReiseBlog von drei Autorenstimmen getragen wird. Weil jeder von uns seine eigene Art zu erzählen hat und auch, die Momente, die uns auf unseren Reisen begegnen, im Bild festzuhalten.
Ich liebe die Fotos meiner zwei Mitautoren Lorenz Töpperwien und Lars Reimers. Besonders die Naturfotos, die Lorenz bei seinen Wanderungen mit seiner Familie aufnimmt. Und Lars’ Streetart-, Kunst- und Architekturfotos, die er auf seinen unzähligen Städtereisen aufnimmt, haben es mir angetan. An dieser Stelle einmal ein dickes Danke an euch Beide. Für euren Blick, eure Art zu erzählen, und dass wir das hier zusammen machen!
Für, weil die beiden Herren gerade einmal wieder unterwegs sind. Und heute ist der letzte Tag von Michaels #FopaNet „Die schönsten Bilder aus den ersten 6 Monaten in 2017“. Synke von Synke Unterwegs hatte mich kürzlich auf die Aktion aufmerksam gemacht. Ich habe mich anschließend sicher eine halbe Nacht durch die ganzen tollen Beiträge geschmökert und dabei so viele spannende neue Reiseblogs entdeckt.
Fotoparade 1-2017 | Nun ist der Ball bei mir
In welchen Bilderordnern ich stöbere, ist schnell entschieden. Diese Fotoparade ist eine schöne Gelegenheit, mich noch einmal an meine Zeit in Mexiko Anfang diesen Jahres zu erinnern! Genauer, an die sechs Wochen im Januar und Februar 2017, in denen ich dem tristen Berliner Winter entkommen und einen Teil dieses beeindruckenden Landes, Mexiko, ein wenig besser kennen lernen konnte.
Zuerst habe ich mit dem Mann eine zweiwöchige Reise durch Yucatan unternommen. Aufregend für mich war, die Halbinsel mit Überlandbussen und mit dem Taxi zu erkunden. Bei unseren Reisen durch Deutschland und Europa sind wir meist mit der Bahn unterwegs, oder mit unserem kleinen, wackeren Honda. Der hat uns immerhin schon bis nach Portugal und nach Gibraltar gebracht. Aber ich schweife ab. Nach diesem tollen Roadtrip ging es für mich alleine weiter nach Puerto Escondido.
Von Puerto aus wollte ich einen Monat arbeiten. Ob das geklappt hat und wie es mir in dem kleinen Ort und Surfer-Hotspot am Pazifik ergangen ist, könnt ihr in meinem Beitrag über mein Experiment Workation in Puerto Escondido nachlesen. Zur Halbzeit meines Aufenthaltes dort habe ich etwas Verrücktes gemacht und mir einmal richtig was gegönnt. Einen ganz besonderen Ausflug nach Oaxaca. Wieso die Stadt und das nahegelegene Monte Alban mir auf ewig unvergesslich bleiben wird, erzähle ich in meinem Beitrag über einen perfekten Tag in Oaxaca.
Und vor meinem langen Rückflug nach Deutschland über die USA (Notiz für mich selbst an dieser Stelle: nie wieder Zwischenlandung über die USA, Stichwort ESTA-Qual) wollte ich natürlich unbedingt noch nach Mexiko Stadt. Wenigstens kurz. Noch nie zuvor war zuvor war ich in einer so unfassbar großen Stadt. Und hab mich einfach reingeworfen. Was ich in der kurzen Zeit alles entdeckt habe und warum ich unbedingt noch einmal länger nach Mexiko Stadt möchte, habe ich in dem Beitrag „Zwei Tage mit dem Koloss“ beschrieben.
Michael hat für seine Fotoparade 1-2017 sechs tolle Kategorien gewählt, die mich sofort inspiriert haben. Nun geht’s endlich los mit meinen Lieblingsbildern aus den ersten sechs Monaten 2017 in den Kategorien
• „ungewöhnlich“
• „entspannt“
• „fern“
• „beleuchtet“
• „alt“
• „schönstes Foto“
Fotoparade | ungewöhnlich
Kann man einen Friedhof neben der zentralen Müllkippe der Insel ansiedeln? Auf Isla Holbox funktioniert das genau so. Bei einer Fahrradtour über die kleine Insel, die sich vor den Cancun-Touristenmassen leicht offshore hinter einem Naturschutzgebiet versteckt, suchte und fand ich hier, auf diesem kleinen Cemetario, ein wenig Schutz vor der karibischen Mittagshitze. Die Insel ist ein Paradies, Flamingos, Walhaie, Delfine, türkises, badewannenwarmes Wasser und Traum-Fisch-Tacos inklusive. Der beiläufige Bruch und pragmatische Umgang mit der menschlichen Vergänglichkeit: durchaus ungewöhnlich.
Fotoparade | entspannt
In Puerto Escondido kann man sich vor traumschönen Stränden kaum retten. Einige eignen sich perfekt zum Surfen, andere aufgrund der Strömung höchstens zum Plantschen im flachen Wasser und einige wenige, wie mein kleiner Hausstrand „Coral“, sogar zum Schwimmen. In der ersten Woche war ich voll im Entdeckermodus, habe mir jeden Tag einen anderen Strand vorgeknöpft. Richtig angekommen fühlte ich mich erst, als ich eines Abends in Baccocho, am gleichnamigen Strand, auf diesem Felsen saß, und dem rauschenden Pazifik den Rücken zukehren konnte. Wissend, wenn ich mich wieder umdrehe, ist er noch da. Und meine Winter-Workation ist wirklich wahr: Ein Moment der Entspannung pur.
Fotoparade | fern
Mexiko Stadt, La Cuidad de Mexico, von ihren Bewohnern und Fans nach wie vor liebevoll D.F. genannt ( Distrito Federal) liegt in über 2.300 Meter Höhe am südlichen Ende des „Tals (!) von Mexiko“. Umgeben von Gebirgsketten. Vor meiner Abreise nach Mexiko wollte ich die gleichnamige Hauptstadt erst gar nicht besuchen. Woher diese Schüchternheit kam, ich weiß es nicht. Schließlich habe ich als Teenager schon Städte wie L.A. und Santiago de Chile erkundet. Jeder, den ich traf, sagte: Geht’s noch? Fahr hin! Also fuhr ich hin. Und liebte es. Allein der Anflug über das nicht enden wollende Häusermeer dauert locker 20 Minuten. Von der Panorama-Terrasse des Torre Latinoamerica aus sieht alles fern aus. Selbst die kleinen Spielzeug-Autos aus der Straße. Im Hintergrund die Berge: Und auf einmal rückte mir das Ferne ganz nah.
Fotoparade | beleuchtet
Der Chapultepec-Park ist die grüne Lunge von Mexiko Stadt. Perfekt, denn im Rahmen meiner Intensiv-Stadterkundungstour brauche ich irgendwann dringend eine Pause. Die dünne, feinstaub-geschwängerte Luft der Großstadt ist heftig, wenn man zuvor wochenlang am Pazifik, am Golf von Mexiko und an der Karibischen See gehockt ist. In den Bosque de Chapultepec eingebettet liegen mehrere tolle Museen, wie das Museo Nacional de Antropolia am Lago Chapultepec. In den unteren Räumen des Museo de Arte Moderno herrscht eine tolle Lichtstimmung. Als ich mich für einen Moment rücklings auf eine Sitzbank fallen lasse, sehe ich die Quelle der Beleuchtung: Eine Dachkuppel.
Fotoparade | alt
Bin ich froh, dass wir uns auf der Rundreise um die Halbinsel Yucatan einen Abstecher in den Dschungel gegönnt haben, nach Palenque. Erstens ist es hier durch die Vegetation und das ganze Laubwerk (Tieflanddschungel!) deutlich kühler als in Chichén Itzá, einem der bekanntesten Maya-Tempel der Halbinsel Yucatan. Zweitens kann man hier auf einigen der alten Pyramiden herum klettern. Es geht super steil hinauf, Geländer, Fehlanzeige. Einfach nicht nach unten schauen. Wenn man erst einmal oben ist, will man gar nicht mehr runter, so schön ist es. In den Baumwipfeln turnen Äffchen, handtellergroße Libellen fliegen Formationen, Vögel tschirpen und singen. Der erste historisch gesicherte König war K’uk‘ Bahlam I. (431-435). Ganz schön lange her. In den frühen Morgenstunden können Besucher heute wieder die erhabene Ruhe der archäologischen Fundstätte genießen. Und in die Kraft des Ortes hinein spüren, die seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Ich finde: Die alte Maya-Stätte ist zurecht eine zeitlose Attraktion.
Fotoparade | Kirsten in Mexiko| Schönstes Foto
Meine Zugabe zur Fotoparade 1-2017
Zu Mexiko fallen mir beim Betrachten der über 2.000 Fotos noch so viele Geschichten ein, und mindestens ebenso viele Adjektive. Alles schreit: Hallo Zugabe. Doch die Uhr läuft ab, die Fotoparade für das erste Halbjahr 2017 neigt sich dem Ende zu. Wie auch meine erste längere Reise durch Mexiko Anfang diesen Jahres. Und Mexiko, dir kann ich heute schon sagen: ¡Voy a volver!
• „bunt“
• „lecker“
• „scharf“
• „türkis“
Adios y gracias a todos
Seid ihr schon mal in Mexiko gewesen? Länger, kürzer? Norden, Süden? Wie habt ihr das Land erlebt, wohin seid ihr überall gereist? Und habt ihr auch so unendlich viele Fotos mitgebracht? Erzählt es uns. Wir freuen uns auf eure Kommentare und hoffen, dass ihr Freude habt an unserer Auswahl zur Fotoparade 1-2017 #FopaNet. Danke, Michael, für die tolle Organisation und den Ansporn, sich auch am offiziell letzten Tag der Aktion noch mit einem kleinen Beitrag einzubringen.