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Eine Burg in Apulien im Süden von Ialien.

Apulien – Italiens heißer Stiefelabsatz

Apulien ist eine charmante Region im Süden Italiens. 800 Kilometer Küste, großartige Landschaften voller Olivenhaine und malerische Städte machen aus Apulien ein fantastisches Reiseziel. Außerdem ist die apulische Küche super lecker und du kannst großartige Kunstwerke und typisch italienische Lebensart entdecken. Hier findest Du Infos und Reiseberichte, die dir helfen deinen Urlaub zu planen.

Inhalt

Apulien Reisezeit

Für eine Reise nach Apulien, egal ob Du eine Städtereise oder eine Reise zu den Sehenswürdigkeiten Apuliens planst, eignen sich besonders die Monate April bis Mai oder September bis Oktober. Im Frühjahr präsentiert sich die zauberhafte Natur Apuliens in voller Blüte. Roter Mohn, wilde Orchideen, bunte Blumenwiese sind überall zu finden. Im Herbst dagegen zeigt sich Apulien etwas spröder: Besonders schön sind dann die Olivenhaine mit ihren rot leuchtenden Böden und den kleinen Kalksteinmauern.

Für eine Badeurlaub ist Apulien zwischen Mitte Juni und September ein geeignetes Reiseziel. Allerdings kann das Meer im Juni noch etwas kalt sein. Von Juli bis Mitte September macht Italien Sommerferien, dann herrscht auch am Stiefelabsatz Hochsaison.

Anreise

Apulien ist von Deutschland aus mit vielen Fluglinien zu erreichen. An den Flughäfen Bari und Brindisi landen diverse Linienflüge, Low Cost Carrier und Chartermaschinen. Für ein Zugreise von Deutschland nach Bari solltest Du ein bis zwei Tage einplanen. Inzwischen ist Bari an das Hochgeschwindigkeitsnetz in Italien angeschlossen und mit der Frecce oder dem Italo bequem erreichbar.

Mit dem Auto ist Apulien von Deutschland natürlich auch erreichbar. Das ist aber eigentlich nicht empfehlenswert, denn das Parken in den Innenstädten – wenn es überhaupt möglich ist – ist ziemlich kompliziert. Allerdings kamen in den 60er und 70er Jahren die meisten Reisenden aus dem Norden mit dem Auto nach Apulien, um von Brindisi aus nach Griechenland überzusetzen. Quasi auf der Durchreise wurde Apulien als Reiseziel nach und nach in Deutschland bekannt.

Leider ist es etwas schwierig, sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durch Apulien zu bewegen. Aber Bus- oder Zugfahren ist auch in Süditalien möglich, muss halt nur etwas geplant werden. Hier erfährst Du worauf Du beim Zugfahren in Italien achten solltest.

Die Kathedrale in Trani ist eine berühmte Sehenswürdigkeit in Apulien.
In Trani steht die Kathedrale San Nicola direkt am Meer

Sehenswürdigkeiten

Apulien ist außerordentlich reich an Sehenswürdigkeiten und Orten, die durch das UNESCO Welterbe geschützt sind. Eine besondere kulturelle Blüte erlebte Apulien in der Zeit der Kreuzfahrer und der Staufer-Herrschaft vom 11. bis zum 13. Jahrhundert. Deswegen sind vor allem die mittelalterlichen Altstädte an der Küste Apuliens sehenswert. Dort finden sich große und bedeutende Kirchenbauten der apulischen Romanik wie San Nicola in Bari oder die berühmten Kathedralen von Trani und Bitonto.

Außerdem sind die Altstädte mit ihren verwinkelten Gassen, den romantischen Plätzen und den schnuckeligen Restaurants außerordentlich sehenswert. Die besondere Atmosphäre der Altstädte läd zum Bummeln und Verweilen ein. Ganz besonders toll ist es, an den Häfen von Trani oder Polignano a Mare die Seele baumeln zu lassen.

Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Kastelle in Apulien. Viele findest Du in den Städten. Sehr sehenswert ist das Kastell von Barletta. Denn um ein Kastell aus der Stauferzeit sind im 16. Jahrhundert große Bastionen angelegt worden, so dass das Kastell von Barletta ein außergewöhnliche Bauwerk ist. Vorbei kommt in Apulien natürlich kein Reisender an der Top-Sehenswürdigkeit: Castel del Monte.

Natürlich solltest Du Lecce nicht verpassen. Denn in Lecce kannst Du den speziellen Lecceser Barock bewundern. Vielleicht etwas durchgeknallt aber absolut sehenswert. Wenn Du schon so weit in den Süden gekommen bist, dann solltest Du auch weiter nach Otranto fahren. Denn dort kannst Du ein fantastisches Mosaik, das vom Lauf der Welt erzählt, in der Hauptkirche der Stadt bestaunen.

Schöne Küsten, tolle Landschaften, fantastische Kunst

Von Otranto aus führt eine unglaublich schöne Küstenstraße bis an das Ende der Welt, nämlich an das Capo Santa Maria de Leuca. Manche sagen, diese Küstenstraße sei sogar schöner als die Costiera Amalfitana. Da weiß ich allerdings nicht, ob das stimmt. Dennoch ist die Küste Apuliens an vielen Stellen traumschön. Besonders reizvoll ist sie dort, wo sie durch ein Naturschutzgebiet geschützt ist zum Beispiel am Naturschutzgebiet Torre Guaceto oder im Parco delle Dune.

Aber auch im Landesinneren wartet die Landschaft und die Natur mit Sehenswertem auf. Da sind zum einen die 65 Millionen Ölbäume, von denen viele schon mehrere hundert Jahre alt sind. An Olivenbäumen kommst Du in Apulien auf jeden Fall vorbei. Und dann sind da noch die vielen niedrigen Kalkstein Mäuerchen in Trockenbauweise, die ganz Apulien durchziehen und von der Landbevölkerung in Jahrhunderten mühsam aufgeschichtet worden sind.

In Apulien findest Du auch sehr sehenswerte Museen. In Tarent solltest Du das Marta, das archäologische Nationalmuseum Tarent, unbedingt besuchen. Das Museum Jatta in Ruvo ist ein ungehobener Schatz, meist ist man zwischen den großartigen antiken Kunstwerken ganz allein. 

Natürlich solltest Du eine der außergewöhnlich sehenswerten Landstädte auf der Murge oder im Val d’Itria besuchen. Besonders bekannt ist Alberobello für seine einzigartigen Trulli Häuser und Locorotondo wegen seines rund angelegten mittelalterlichen Ortskern. Zum Schluß zur Frage: welche Sehenswürdigkeiten solltest Du in Apulien nicht verpassen?

Welche Sehenswürdigkeiten solltest Du in Apulien nicht verpassen?

Reisegeschichten aus Apulien

Landeskunde

Die Region Apulien liegt am südöstlichen Ende der italienischen Halbinsel zwischen dem adriatischen und dem ionischen Meer. Sie bildet den spitzen Absatz des berühmten italienischen Stiefels. Die Hauptstadt der Region ist Bari.

Apulien hat etwas mehr als 4 Millionen Einwohner. Das sind ungefähr so viele Menschen wie in Rom, der italienischen Hauptstadt. Die Einwohner Apuliens verteilen sich aber sehr unregelmäßig. Am dichtesten besiedelt sind die Küsten, besonders die Gegend um die Großstädte Bari und Brindisi, dort hat sich auch die Industrie angesiedelt. Das Landesinnere ist eher durch, Ölhaine, Weinfelder, landwirtschaftliche Nutzung und kleine Agrarstädte geprägt.

Die flachen Ebenen aber auch die Berge sind in Apulien häufig menschenleer, denn Dörfer oder Bauernhöfe sucht man vergebens. Besonders an den Küsten finden sich viele touristische Angebote. In der Nachsaison sehen diese Orte häufig ziemlich verwaist und traurig aus.

Eine Ansicht des Ortes Monte San Angelo in Apulien
Die weißen Häuser in Monte San Angelo sind typisch für die Architektur in Apulien

Apulien in Zahlen

Die Landschaften Apuliens

Der Gargano und die Tremitschen Inseln

Apulien teilt sich in verschiedene Landschaften auf. Im Süden ragen die Berge des Gargano über 1000 Meter empor und bilden so den Sporn am italienischen Stiefel. Trotz dieses Berges ist Apulien die flachste Region in Italien. Auf dem Gargano findet sich der berühmte Monte San Angelo. Hier wirkte der bekannte Kapuziner Mönch Padre Pio in San Giovanni Rotondo. Ein beliebtes Ausflugsziel auf dem Gargano ist die Foresta Umbra, der einzige Wald in Apulien. An der Küste des Gargano liegen die beliebten Ferienorte Peschici und Vieste. In Manfredonia und Siponto finden Kulturbegeisterte tolle romanische Kirchen und ein archäologisches Museum mit dem Erbe der untergegangenen Kultur der Daunier.

Die Tavoliere und Friedrich II

Die Tavoliere ist touristisch eher wenig erschlossen. Die zweitgrößte Ebene Italiens – nach der Po-Ebene – ist die Kornkammer Apuliens und vor allem landwirtschaftlich geprägt. Hier wächst das berühmte Grano Duro, dessen Grieß für die Nudelherstellung verwendet wird. In Apulien sind das vor allem Orrechiette, die beliebten Öhrchennudeln. Außerdem gibt es dort riesige Gemüseplantagen, von dort kommen vor allem Tomaten. Diese werden allerdings unter sehr zweifelhaften Arbeitsbedingungen produziert.

Der Puer Apuliae, Kaiser Friedrich der II, hat die Tavoliere besonders geliebt. In Lucera hat er seine riesige Residenz errichtet und auch in Foggia stehen die Ruinen eines riesigen staufischen Kastells. Und nur etwas weiter südlich erhebt sich auf einem Hügel der Murge – dem Höhenzug, der Apulien von Norden nach Süden durchzieht – das berühmte Castel del Monte, die Krone Apuliens. Die größte Sehenswürdigkeit Apuliens ist durch das Unesco Welterbe geschützt und eines der rätselhaftesten Bauwerke des Mittelalters.

3 Nonnen auf einem Platz in San Giovanni Rotondo in Apulien.
San Giovanni Rotondo ist der wichtigste Pilgerort in Apulien

Valle d'Itria – Das Wassertal im Herzen Apuliens

Auf der Murge liegt das bezaubernde Valle d’Itria, das Wassertal. Es befindet sich in einem Dreieck zwischen den größten Städten Apulien: Bari, Brindisi und Tarent. Dort liegen einzigartige Orte – viele mit dem Prädikat Unesco Welterbe geadelt – wie Locorotondo, bekannt wegen eines tollen Weißwein; Alberobello, weltberühmt als Capitale dei Trulli wegen seiner vielen Trulli Häuser; Martina Franca, sehenswert wegen der Barockarchitektur. 

Aber auch Cisternino solltest Du nicht verpassen, denn dort gibt es ein fantastisches Olivenöl. Und außerdem liegt am Rande der Murge auch das zauberhafte Ostuni von wo Du einen wunderbaren Ausblick auf die Adria Küste, uendliche Haine uralter Ölbäume und die Terra di Bari hast.

Die Terra di Bari

Mit der Terra di Bari wird die Gegend rund um Bari bis hinauf nach Barletta bezeichnet, die zwischen der Murge und der Adria Küste liegt. Hier liegen all die verträumten Küstenstädte mit den malerischen Häfen, den verwinkelten Gassen, romantischen Plätzen und den fantastischen romanischen Kathedralen. Außerdem wachsen in der Terra di Bari Ölbäume, die so alt sind, dass sie schon die Geburt Christi, die Kreuzzüge oder Friedrich den II miterlebt haben.

Ganz besonders sehenswürdig ist neben den Küstenstädten die Landstadt Bitonto. Dort kannst Du neben der schick hergerichteten Altstadt auch noch die großartige Kathedrale San Valentino bewundern. Für manchen Apulien-Reisenden ist das die schönste Kirche in ganz Apulien.

Die Küstenstadt Bari ist Hauptstadt der Region Apulien, deswegen bildet sie nicht nur das Zentrum der Terra di Bari sondern ganz Apuliens. Seit Jahrhunderten pilgern Besucher nach Bari, um das Grab des heiligen Nikolaus in San Nicola zu besuchen, sehr sehenswert ist aber auch die Altstadt. Am Wochenende geht es in der Altstadt hoch her, denn am Wochenende ist ab dem frühen Abend die ganze Stadt auf den Beinen für die PasseggiataBesonders elegant geht es in Bari auf der Via Sparano zu, dort reiht sich eine Luxusboutique an die nächste. Die 400.000 Einwohner Metropole befindet sich sichtbar im wirtschaftlichen Aufschwung. 

Ein Denkmal an der Uferpromenade von Otranto in Apulien
Otranto ist eine charmante Hafenstadt an der Küste der Adria

Das Salento

Salento! Es wird erzählt, dass der Name für den Stiefelabsatz Italiens sich aus den Worten sale vento, also salziger Wind entwickelt haben könnte. Tatsächlich schmeckt die Luft an der Küste ziemlich salzig. Vielleicht aber ist auch salire vento der Ursprung des reizvollen Namens, das hieße dann steigender Wind. Wäre auch passend, denn manchmal weht eine ziemlich starke Brise sogar im Süden Italiens. 

Wie auch immer! Das Salento oder die Terra di Otranto reicht von der Hafenstadt Brindisi bis hinunter an das Capo Santa Maria di Leuca. Brindisi hat seine Bedeutung als Fährhafen Richtung Griechenland schon lange an das Flugzeug abgetreten. Damit endete die lange Geschichte der Stadt als Brückenkopf Richtung Osten, den sie schon im Altertum besaß, weil hier die römische Via Appia endete. Wegen der vielen baulichen Denkmäler aus der Zeit der Kreuzritter ist die Stadt aber außerordentlich sehenswert.

In Lecce ist besonders die barocke Altstadt sehenswürdig. Otranto, eines der schönsten Küstenstädte in Apulien, hat nicht nur einen tollen Blick über das Meer Richtung Albanien zu bieten. Denn von Otranto sind es nur 80 Kilometer über die Adria Richtung Albanien. Die Altstadt Otrantos läd zum Bummeln ein, die vielen Baudenkmäler aus vergangenen Zeiten zum nachsinnen über die ganz große Geschichte. Außerdem wird in Otranto an die Flüchtlinge aus Albanien erinnert, welche Ende der 80er jahre bei der Flucht über die Adria ihr Leben verloren.

Die südöstliche Lage Apuliens zwischen der Adria und dem ionischen Meer und die über 784 Kilometer lange Küste machen die Region zu einem perfekten Brückenkopf für Aus- und Einwanderer im Mittelmeer. Deswegen sind im Salento auch die ältesten Besiedlungsspuren Italiens zu finden. Diese sind ca. 350.000 Jahre alt. Aber so richtig schön ist es im Landesinneren des Salento nicht. Die verkarstete Landschaft ist von wuchernden Landstädten geprägt. Aber wie fast überall auf dem italienischen Stiefelabsatz sind die uralten Ölhaine auch im Salent ein echter Hingucker.

Die Küste des ionische Meeres

An der ionischen Küste liegt die Stadt Tarent. In der Antike war die von Griechen gegründete Stadt, eine der bedeutendsten und reichsten Städte am Mittelmeer. Davon ist allerdings nur noch etwas im Museum zu sehen. Heute ist Tarent eher ein Beispiel für die stiefmütterliche Behandlung und die wirtschaftliche Misere des Mezzogiorno. Die Lage der Stadt am Mare Grande und am Mare Piccolo ist grandios, aber eine aggressive Industrialisierung mit Stahlwerken hat die Schönheit der Landschaft nachhaltig zerstört. Nichtsdestotrotz lohnt sich ein Besuch Tarents, unteranderem wegen des fantastischen Archäologischen Museums.

Auf einer kleinen Insel vor der Küste des ionischen Meers hat sich die zauberhafte Stadt Gallipoli eingenistet. Diese Hafenstadt war einst ein wichtiges Zentrum für den Handel mit Olivenöl. Heute ist Gallipoli vor allem für seine tollen Sandstrände berühmt und bei Touristen besonders beliebt.

Seeigel mit Tagliatelle
Tagliatelle mit Seeigel
Ein traditionelles Brot aus Altamura in Apulien
Pane di Altamura, das berühmteste Brot aus Apulien ist durch das PDO Gütesiegel der EU geschützt
Ein Teller mit Orechiette Nudeln aus Apulien.
Grüne Orechiette mit Capocollo di Martina Franca und Cardoncelli Pilzen

Essen & Trinken

Die Küche in Apulien gilt – wie viel regionale Küchen in Italien auch – häufig als eine “arme Küche“. Das hat damit zu tun, dass viele der Gerichte, die heute als typisch apulisch gelten, früher tatsächlich ein arme Leute Essen waren. Ein Beispiel dafür sind die Orechiette con Cime di Rape. Für dieses einfache Gericht braucht es nur wenige Zutaten: Nudeln, Stengelkohl, Olivenöl.

Für Orechiette con Cime di Rape wird das kleingeschnitte Gemüse zusammen mit den Nudeln gar gekocht. In einer Pfanne wird das Olivenöl leicht erhitzt und scharfe Peperoni, Knoblauch ausgelassen, sowie Semmelbrösel knusprig geröstet. Die abgetropften Nudeln mit dem Gemüse in die Pfanne mit dem Öl geben. Fertig ist ein tolles Gericht.

Wie überall in Italien werden auch in Apulien aus dem Dreiklang Nudel, Gemüse, Öl die schmackhaftesten Gerichte gezaubert. Manchmal werden sie noch mit Meeresfisch oder Fleisch angereichert. Perfekt! Typisch für die apulische Küche ist der Mix aus Mare e Monti. Denn meist kommen die Zutaten für das Hauptgericht entweder als Fisch aus dem Meer oder Fleisch vom Land.

Für die Hauptgerichte werden Fleisch oder Fisch gerne gegrillt. Meeresfisch wird häufig auch roh oder mariniert serviert. Im Fischereihafen von Gallipoli kannst Du am Abend Männer mit ihren Kindern beobachten, die auf das Einlaufen der Boote warten, um fangfrische Garnelen oder Seeigel direkt vom Kutter zu verputzen.

Innereien zum Beispiel Pansen, Lunge oder Herz werden sehr gerne gegessen, aber das ist für die meisten Nordeuropäer nix.

Die Desserts sind eher typisch italienisch eine eigenständige Tradition – außer Süßigkeiten aus Mandeln und Honig – hat Apulien nicht. Aber für das Dessert spielen Eis, Ricotta, Honig, kandierte Früchte und Mandeln eine besondere Rolle.

Kein italienischen Essen ohne das ehrwürdige Brot. In Altamura ist das Brot so besonders, das es eine europaweit geschützte Herkunftsbezeichung bekam. Das PDO Siegel der europäischen Union, schützt das Pane di Altamura als protected designation of origin weltweit vor unerwünschter Produktpiraterie.

Apuliens Weine

Zu den bekanntesten Weinen gehören in Apulien der Weißwein auf Locorotondo und der rote Primitivo aus Manduria. Der Locorotondo Wein wird durch die italienische Herkunftsbezeichnung DOC geschützt. Der Wein ist ein Cuvee und muss für das DOC Label aus mindestens 50% Verdeca Trauben und mindestens 35% Bianco d’Alessano gekeltert sein. In Restaurants wird er häufig aus Hauswein angeboten und kann dann unerfreulich mostig sein. Ein guter Locorotondo zeichnet sich durch einen schlanken Körper und Aroma von Zitrusfrüchten und Birnen aus.

Der DOC Wein Primitivo di Manduria wird aus mindestens 85% Primitivo Reben gekeltert, die in der Gegend zwischen dem Städtchen Manduria und Tarent wachsen müssen. 15% der Trauben können nicht aromatische Trauben aus der Provinz Tarent sein. Da ein Wein mit dem Namen Primitivo sich nur schlecht vermarkten hat, wurde die Rebe für den Export umbenannt in Zinfandel. Der Wein ist in der Regel ziemlich dunkel und zeichnet sich durch eine gewürzbetonte Fruchtigkeit vor allem Kirsche und Brombeere aus.

Rund um Trani wird ein hervorragender Dessertwein, der Moscato di Trani angebaut. Vom Salento kommen schwere Rotweine, häufig Primitivo, Negroamaro oder Merlot. Die Winzer in Apulien klagen allerdings über die zunehmenden Temperaturen und Sonneneinstrahlung. Da sich der Zucker und damit der Alkoholgehalt im Wein stetig erhöht. Darüber freuen sich allerdings die Winzer aus dem Norden, denn häufig rüsten die ihre schwachbrüstigen Weine mit den feurigen Trauben aus Süditalien auf.

Kannst Du das Leitungswasser in Apulien trinken?

Am Ende möchte ich noch eine anscheinend drängende Frage beantworten, die ich immer wieder in Apulien höre: Ist das Leitungswasser trinkbar? In ganz Italien und auch in Apulien brauchst Du Dir um die Qualität des Trinkwassers keine Sorge machen. Denn die Qualität des Trinkwassers ist in Apulien tiptop. Allerdings schmeckt das Wasser, das aus der Leitung kommt etwas eigen. 

Das hat damit zu tun, dass das Trinkwasser aus dem Aquedotto Pugliese kommt. Das ist eine Wasserleitung, die Wasser aus Kampanien über den Apennin bis nach Apulien pumpt. Dort wird das Wasser dann aufbereitet und mit Chlor versetzt. Dieser ganze Prozess sorgt dann für den besonderen Geschmack. Also das Wasser in Apulien ist trinkbar, aber lecker ist es nicht.

Das sind die wichtigsten Informationen, die dir helfen können, Apulien auf eigene Faust zu entdecken. Wenn Du noch mehr über Italien erfahren möchtest, dann findest Du hier noch mehr Reiseberichte:

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