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Schweden. 7 Tipps für deine Reise

Schweden ist vielen Reisenden aus Deutschland emotional nah. Naturliebende Urlauber mit Sinn für Lässigkeit wissen die Schönheit des Skandinavischen Stars zu schätzen. Was gut zu wissen ist und dein Schweden Erlebnis vielleicht noch schöner macht, ist in diesen Tipps zusammengefasst.
Inhalt

Schweden Tipp 1 – Mach dich bargeldlos fit

Schweden ist auf dem besten Wege, bargeldlos zu werden. Diese Nachricht ist für viele der als sehr bargeldliebend verschrienen Deutschen schwer nachvollziehbar. Ist das nicht Wahnsinn, den gesamten Zahlungsverkehr virtuell abzuwickeln? Dann ist doch jederzeit für Außenstehende nachvollziehbar, wofür ich mein Geld ausgegeben habe! Ja eben, sagt der Schwede, und weint dem bakterienverseuchten Bargeld keine Träne hinterher.

Auch das Phänomen, dass einem bei reiner Kartenzahlung das Geld schneller entfleucht als bei Barzahlung, beeindruckt hier kaum jemanden. Wer merken muss, wie die Scheine im Portemonnaie schwinden um zu spüren, dass er Geld ausgibt, sollte hier allerdings aufpassen. Bei unserem letzten Schwedenurlaub haben wir in der Tat kaum Bargeld verwendet. Und trotzdem auch nicht übermäßig verschwenderisch gelebt. Wer unsicher ist, notiert sich am Ende eines Tages, wofür er Geld ausgegeben hat. Das ist vielleicht nicht besonders fortschrittlich, hilft aber, den Überblick zu behalten.

Von Vorteil ist das Bezahlen mit Karte, weil man nicht immer darauf achten muss, genügend Fremdwährung auf Tasche zu haben. Das klappt sogar in der Provinz, in winzigen Cafés und bei Marktständen in Kleinstädten wunderbar. Alle haben Lesegeräte, oftmals reicht zum Einlesen sogar ein einfacher „Tap“, also dass man die Karte kurz vor das Gerät hält. Ein Nachteil für Reisende aus anderen Ländern sind die Umrechnungs- und Transaktionskosten, die bei jedem Zahlungsvorgang separat berechnet werden.

Ländliche Idylle mit einem roten Haus in Schweden.
Wer es bis hier hin geschafft hat, braucht ohnehin kein Geld mehr. Schwedische Idylle und Natur pur in Västagotland.

Fazit: Vor Abreise sollten sich Schweden Reisende bei ihrer Bank erkundigen, was das für günstigste Verfahren für sie ist. Dann steht dem Ausflug in die bargeldlose Welt nichts mehr im Wege – außer den eigenen Vorbehalten.

Schweden Tipp 2 – Entspannt anreisen mit der Nachtfähre

Viele Wege führen nach Schweden. Bei den meisten davon muss Wasser überwunden werden. Viel Wasser. Das bedeutet für alle, die nicht mit dem Flieger reisen, Fähre buchen. Welche Fährverbindung die beste ist, hängt natürlich vom Abreise und Zielort ab. Nehmen wir beispielsweise die Verbindung von Rostock nach Trelleborg. Das sind gute sechs Stunden. Zu lang, um sie mal eben im Bällebad abzusitzen, und zu kurz, als das sich richtiges Kreuzfahrt Feeling einstellt. Wie auch immer sich das anfühlt.

Ich lehne Kreuzfahrten ja kategorisch ab. Lieber möchte ich nie mehr reisen als die Weltmeere auf diese Weise zu erkunden und zu verpesten. So, das musste mal raus. Stelle mir aber vor, dass es dort deutlich mehr Komfort und Ablenkung gibt als auf einer Fähre, die ja im übrigen auch CO2 emittiert. Man kann einfach (noch) nicht sauber reisen. Außer in Gedanken. Wo waren wir? Ach ja, Fähre und Entertainment, allein wenn ich beide Worte nebeneinander lese, muss ich schmunzeln.

Auf einer Fähre dominiert ganz klar Funktionalität und Zweckmäßigkeit. Bei gutem Wetter ist es toll an Deck. Ist es sehr windig oder regnerisch, knubbelt sich alles im Cafébereich. Hier vernebeln Kantinen Gerüche mit Köttbullarnote die Sinne, Gedränge und Geräuschpegel sind hoch. Auch in den Lounge Bereichen ist (zu) viel Bewegung. Richtig ruhig ist es selbst in den Ruhebereichen nie.

Wie man trotzdem entspannt nach Schweden kommt? Unser Tipp: Ein paar Euro mehr in die Hand nehmen und in eine Nachtfähre investieren. Sich in eine der spartanisch-funktionalen Kabinen verkrümeln und die Fahrt verschlafen. Herrlich. Je ausgeruhter man den Start in den Urlaub gestaltet, umso besser für den weiteren Verlauf der Reise. Gerade in der Hauptsaison gibt es immer mehrere Fähren pro Tag. Wichtig ist, rechtzeitig und mit so viel Vorlauf wie möglich zu buchen. Dann geht es auch nicht so ins Budget.

Auf dem Deck einer Fähre nach Schweden.
Mit der Fähre nach Schweden. Bei gutem Wetter an Deck rumhängen ist bei Mitreisenden sehr beliebt. Doch was tun, wenn’s regnet und stürmt?

Schweden Tipp 3 mach dich wasserfest

Mit wasserfest meinen wir nicht wasserdicht im Sinne von Regenkleidung, wobei das auch nicht schaden kann. Sondern: Bring Lust aufs Wasser mit, wenn du nach Schweden reist! Denn hier gibt’s hinter jeder Ecke einen tollen See (Binnenland), dazu kommt Küstenspaß ohne Ende. Man kann in Schweden gefühlt keine 100 Schritte gehen, ohne in den nächsten See zu fallen. Wasserratten ahoi!

Ein See in Schweden.
Schweden ist ein Paradies für Freunde des Wassers. Ob auf dem Wasser sporteln oder drumherum laufen und drauf glotzen, ist egal. Alle Varianten steigern das Urlaubsgefühl enorm.

Kleinere Seen lassen sich oft umfahren oder zu Fuß umrunden. Zwischendurch solltest du dir die Zeit nehmen am Wasser zu sitzen und auf die durch den hohen Eisengehalt rotbraun glitzernde Oberfläche zu glotzen. Am See hocken zählt in jedem Fall zum Entschleunigungsprogramm à la Sverige. Der wahre Spaß beginnt, wenn du dich aufs Wasser begibst. Du padddelst gern? Fahr Kanu! Du hast keine Angst vor launischen Winden und suchst eine echte, leise Begegnung mit dem Wasser? Dann solltest du in jedem Fall segeln gehen.

Die Schweden gelten als Meister des Wassersports, s. auch unser Beitrag über Göteborg, in dem wir von der Faszination des Volvo Ocean Race berichten. So dürften kurioserweise alle Menschen, die in Schweden wohnen, deutsche Gewässer ohne Fahrerlaubnis befahren. Sie können es einfach. Viele lernen segeln, bevor sie allein zur Schule laufen dürfen. Auch in Schweden selbst wird die Angelegenheit entspannt gehandhabt.

Fazit: Vielleicht schaust du gleich beim Buchen deiner Unterkunft ob es die Möglichkeit gibt eine Segelkenntnisse aufzugfrischen. Oder suchst dir eine Mitsegelgelegenheit, wenn du an der Küste bist.
Wenn es ein bisschen lauter sein darf, ist Wasserski der Wasserspaß deiner Wahl. Dafür braucht man halt ein Motorboot. Der größte Fun, den wir 2018 gesehen haben? Sich in einem großen Reifen liegend hinter einem Boot herziehen lassen. Natürlich mit Schwimmweste!Wenn du ein Boot mieten willst, solltest du dich allein aus versicherungstechnischen Gründen vor Antritt eines Urlaubs bei den zuständigen Stellen und Behörden über den aktuellen Stand der Anforderungen und die gültige Gesetzeslage erkundigen.

Schweden Tipp 4 – Vorsicht vor dem Zuckerschock

Schweden ist süß. Das bezieht sich nicht auf die niedlichen Häuser und Vorliebe für beiläufig entzückende Deko. Schwedisches Essen ist für Leute, die nicht schon schwer zuckersüchtig sind, schlecht essbar. Das gilt vor allem für Fastfood, Café und Bistro Food und alles andere Essbare, dem man auf Reisen leicht begegnet. Die Brioche zum Burger sind süßer als manche Kuchen, die in Deutschland als Dessert oder zum Kaffee serviert werden. Auch der Pizzateig ist süß. Das meiste Brot auch. Die Majonnaise spielt in einer anderen Liga der versteckten Zucker, das Softeis ist gefühlt doppelt so süß wie Deutschland. Auch Mineralwasser gibt es hier gern aromatisiert, zum Beispiel mit künstlichem Erdbeer-Aroma. Schauderhaft. Wer nicht aus Versehen ein aromatisiertes Wasser erwischen möchte, sollte ganz genau auf die Etiketten schauen.

Zucker ist ja auch in Deutschland in den meisten verarbeiteten Lebensmitteln enthalten, aber in anderer Dosierung oder Darreichungsform. Und gerade wer bereits im Alltag seine Mahlzeiten selbst zu bereitet, seinen Kaffee oder Tee ohne Zucker trinkt und einen Bogen um Fertiggerichte macht, hat eine entsprechend höhere Sensibilität für Zucker, als jemand, der sich täglich von innen mit Nutella auskleidet.

Mohnschnecken und Vanillehörnchen in einem schwedischen Café.
Schwedisches Sugarhigh. Den einen läuft das Wasser im Munde zusammen, andere bekommen bereits beim Anblick Zahnschmerzen. Zucker ist in der schwedischen Kost allgegenwärtig.

Fazit: Eine leckere Alternative zu den ganzen süßen Hauptspeisen sind Krabbenbrote, zum Beispiel mit Grönlandkrabben und Avocado. Mit Glück gibt es sie auch mit dunklem Brot, oder man lässt das Brot einfach liegen (Low Carb Food Waste Hack, oh wei). Auch Fleischgerichte kann man ohne die obligatorischen Preiselbeeren bestellen. Für zuckerfreie Snacks empfehlen wir, auf den lokalen Märkten einfach viel Obst und Gemüse kaufen und als Rohkost verzehren.

Schweden Tipp 5 – Lecker selber kochen & Angeln

Im Urlaub selber kochen? Geht für manche Leute gar nicht. Weil es zuhause zu den festen Alltagsaufgaben gehört und es dementsprechend zum Urlaub gehört, sich mal so richtig verwöhnen zu lassen. Gebratene Hähnchen in den Mund fliegen lassen inklusive. Ich finde verwöhnt und bekocht werden auch toll. Wenn die Unterkunft keine Kochgelegenheit hat, gehe ich selbst super gerne essen. Gleichzeitig finde ich es schön, eine kleine Küche zu haben. Die jeweilige Landesküche über Marktbesuche besser kennenzulernen ist doch ein spannender Teil des Reisens.

Wenn ich auf lokalen Märkten appetitliche, anregende Produkte sehe, will ich natürlich auch welche mitnehmen. Lebensmittel, die gerade Saison haben und regional angebaut werden, sind zudem meist günstiger sind als importierte Standardware. Das ist in teureren Ländern wie Schweden einfach auch ein gutes Argument, nicht jeden Tag 2-3x aushäusig essen zu gehen. Grönlandkrabben sind in Schweden vergleichsweise günstig und machen ein tolles Mahl. Dazu einen Sour Creme Dipp, bunten Salat und für wer will Brot, fertig.

Das Brot kann man ganz einfach selber backen. Da ist der Zuckeranteil dann garantiert überschaubar.

Karsten’s Brot
500g Mehl (Roggenvollkorn mit Dinkelvollkorn)
1 Päckchen Trockenhefe
1 EL Salz
1 EL Zucker oder Honig
½ Teelöffel Brotgewürz
Körner nach Belieben (wie z.B. Leinsamen)
Alles verrühren mit 500ml lauwarmem Wasser verkneten.
Backen: 40 Minuten auf 100°C, 40 Minuten auf 220°.

Rosige Gröndlandkrabben.
Grönlandkrabben satt. Lecker! Mit buntem Salat und selbst gemachtem Dipp (der ist dann wenigstens ohne versteckten Zucker) – ein Gedicht.

Selbst gefangener Fisch ist lecker und schont auch den Geldbeutel. Wer angeln will, braucht eine Angelkarte, in Schweden Fiskekort genannt. Angeln ohne Erlaubnis wird, so hörte ich, schwer bestraft. Auch regional gibt es Unterschiede, denen sich die Angler anpassen müssen. Dazu gehört eine Mindestgröße der Fische und die Einhaltung von Sperrgebieten. Welche Fische und wie viele pro Person und Tag gefangen werden dürfen, erfährst du bei der jeweiligen Aufsicht.

Ebenso darf in diversen Regionen nur zu bestimmten Jahreszeiten geangelt werden, zum Beispiel vom 1. Mai bis 31. Juli. Das ist eine kurze Angel Saison. Als Angler brauchst du in allen Regionen Schwedens eine Anglerkarte oder Genehmigung. Nur für diese fünf größten Seen gilt eine Ausnahmeregelung: Der Storsjön, Hjälmaren, Vänern, Mälaren sowie Vättern. Auch das Angeln an der Küste benötigt keine Genehmigung.

Schweden Tipp 6 – Wohin mit dem Auto

Ein Schweden Urlaub mit dem eigenen Auto oder dem Wohnmobil ist nach wie vor besonders beliebt. Das Land ist weitläufig, so ist man flexibel mobil und hat Platz für Wassersport Equipment wie ausblasbare Kanus, Paddel und Schwimmwesten. Wichtig ist beim Autofahren in Schweden, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Auch wenn die gemeinhin als so entspannt geltenden Einheimischen selbst manchmal ganz schön rasen und drängeln.

Geblitzt werden ist teuer, von dem Geld will man doch lieber essen gehen. Schwedische Städte und größere Gemeinden sind weitgehend parkraumbewirtschaftet. Willst du länger an einem Ort bleiben, halte Ausschau nach den zentralen Parkplätzen, die sich meist am Stadteingang befinden. Wenn du an der Westküste bist und einen Stopp in Göteborg und Malmö macht, solltest du vorm Buchen prüfen, ob eure Unterkünfte kostenlose Park und Stellmöglichkeiten für deinen Pkw oder dein Wohnmobil anbieten. Sonst kann es ganz schnell ganz schön teuer werden.

Hier kannst du weiter über Schweden lesen:

Schweden Tipp Nummer 7 – Schwedisch als Türöffner

Die Schweden, denen ich bisher begegnet bin, sprechen alle sehr gutes Englisch. Auf diese Weltsprache kann man sich auch gut einigen. Beide Gesprächsparteien begegnen sich in einem dritten sprachlichen Raum, in dem sie beide zu Besuch sind. Faire Sache das. Die gleichen Leute mit den beeindruckenden Englischkenntnissen freuen sich aber auch immer sehr, wenn man beim Erstkontakt ein paar Worte in ihrer Landessprache auspackt. Nur keine Scheu, damit sammelst du in jedem Fall Sympathiepunkte, ein super Icebreaker ist es allemal.

Aha, ein Anlegesteg für Gäste. Gesehen am Hafen von Ulricehamn. Auch Sprache ist eine Brücke zwischen Menschen. Wer reist, tut sich immer einen Gefallen, sich zumindest rudimentär mit der jeweiligen Landessprache vertraut zu machen.

Wer alleine zuhause lernen möchte, dem empfehlen wir hier zwei Lehrbücher plus CDs.

„Javisst“ Kursbuch von Claudia Eberan im Hueber Verlag erschienen
ISBN: 978-3-19-005405-3
Dazu gibt es ein Arbeitsbuch und eine CD. Jeweils extra zu bestellen.

„Välkomna!“ Kursbuch von Margareta Paulsson im Klett Verlag erschienen
ISBN: 10-3-12-527941-0
Hierzu kann man ebenfalls ein Arbeitsbuch und eine CD bestellen.

Hallo (schön, dich zu sehen!) – Hej Hej!
Danke – Tack!
Bitte! – Varsågoda!
… bitte warten – Vänligen vänta
Entschuldige bitte – (Jag är) ledsen för …
Zahlen, bitte! – Jag skall be att få betala!
Einen Augenblick, bitte! – Ett ögonblick, tack!
Die Rechnung, bitte! – Notan, tack!
Du bist ein Schatz! – Du är en pärla!
Danke, dass du gekommen bist – Tack för att du kom (hit).
Du hast so schöne Augen – Du har så sköna ögon.
Kann ich noch mehr Krabben haben, bitte? – Kan jag få fler krabbor med sallad till, tack?