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Turin: 15 Tipps für eine tolle Städtereise

Turin, die unbekannte Schöne zu Füßen der Alpen. Autostadt, Unesco-Welterbe, Schlemmer-Paradies, Dolce Vita pur. Trotzdem haben nur wenige Reisende eine Turin Städtereise auf dem Plan. Weil sie’s eben nicht kennen. Damit sich das ändert, kommen hier 15 ultimative Turin Tipps.
Inhalt

Turin – Eine Metropole zwischen Mittelmeer und Alpen

Turin als Ziel für eine Städtereise haben Reisende aus aller Welt nicht so richtig auf dem Plan. Dazu ist das Image: Agnelli, FIAT, Industrie-Standort vielleicht zu schlecht. Übrigens völlig unbegründet. Denn Turin ist eine großartige Metropole.

Vielleicht klingt Turin aber einfach nur zu wenig südlich. Und wenn die Reise nach Italien geht, dann soll es halt was mit Sonne sein. Davon hat Turin zwar auch einiges zu bieten, aber die strategisch eigentlich günstige Lage genau zwischen Mittelmeer und Alpen machen aus Turin so etwas wie ein Regenloch. Tatsächlich spielt das Wetter nicht immer so, wie sich Reisende das wünschen mögen.

Weise Stadtplaner und Architekten haben Turin deswegen mit 18 Kilometern überdachten Arkaden ausgestattet. Aber auch im Trockenen macht Regenwetter nur selten wirklich gute Laune. Die Arkadengänge sind dennoch richtig toll, denn sie geben Turin ein unvergleichliches Flair. Bei zu viel Regen und sogar bei zu viel Sonnenschein sind sie einfach nur praktisch, weil sie Schutz vor zu viel Wetter bieten. Außerdem laden die Arkaden immer wieder zum Stadtspaziergang durch Turin.

Blick in eine Galerie. Im Hintergrund ein Bogen davor gehen Menschen auf einem polierten Marmorboden.
Turin ist die Stadt der Arkaden zu einer Turin Städtereise gehört der Bummel durch Galerien mit dazu
Rechts im Bild eine Säule aus Granit. Ein Mann mit einem Schirm, den er vor dem Körper hält, läuft uns entgegen.
Arkaden sind bei jedem Wetter gut, hier schützen sie vor Regen

Lohnt sich Turin?

Vielleicht gibts in Turin aber auch zu wenig Kunst und Kultur für eine Städtereise nach Italien. Da haben Mailand, Florenz oder Rom doch mehr zu offerieren, oder? Ach, eigentlich nicht, denn Turin ist ein Gesamtkunstwerk, die barocke Stadtanlage mit ihren graden Straßen, gesäumt von prächtigen, barocken Palastfassaden ist die eigentliche Sensation. Schon allein deswegen lohnt sich Turin. In dem Reisebericht Turin – Caffé Nazionale habe ich versucht die einzigartige Stimmung der Stadt einzufangen.

Wie dem auch sei, Turin fliegt unterm touristischen Radar und das ist gar nicht schlecht, denn von Overtourism oder Touristifizierung des Altstadtzentrums ist Turin noch meilenweit entfernt.

Wie aber nähert man sich einer Stadt – oder besser – wo lernt man eine Stadt am besten kennen? Ein Stadtspaziergang durch Turins Altstadt bietet sich an, die Arkaden laden regelrecht dazu ein. Oder ist es besser am Anfang einer Turin Städtereise mit der Straßenbahn durch die Altstadt und die Vorstädte zu ruckeln? Ich entscheide mich für etwas anderes. Ich gehe auf den Markt. Und das ist dann auch schon der erste Turin Tipp.

Ein Halle aus Glas und Stahl errichtet. In der Halle sind Gemüsekisten aufgestellt, Menschen suchen sich Gemüse aus diesen Kisten aus, dieser Markt ist ein super Turin Tipp.
Markthalle an der Piazza Republica, ein Besuch des Marktes ist der ultimative Turin Tipp
Steinpilze – lecker

Der größte Markt Europas – Turin Tipp Nr. 1

Vor der Porta Palazzo auf der riesigen achteckigen Piazza della Republica rattern jeden Tag in den frühen Morgenstunden die Karren der Marktverkäufer und Marktverkäuferinnen über die holperigen Pflastersteine. Ruckzuck werden die Stände aufgebaut und rot-weiß gestreifte Foliendächer über altersschwache Gerüste aufgezogen. Dann rollen auch schon die Tomaten, Steinpilze, Zucchini, die Käseleiber und die Eierkartons an und hintendran kommen auch schon die ersten Kunden, die sich durch dieses duftende Labyrinth aus Köstlichkeiten schlängeln.

Nebenan haben schon die fliegenden Modeboutiquen ihre fadenscheinige Textilware der Pronta Moda auf Bügeln und in Grabbelkisten ausgestellt und in den schmiedeeisernen Markthallen aus der der guten alten Zeit sind die Braten und Würste in die Kühltheke geschoben worden. Herrlich!

Auf dem Markt an der Porta Palazzo trifft sich das ganze Mittelmeer. Vor den Ständen und hinter den Ständen sowieso. Überhaupt sieht der Markt ein bisschen so aus, als ob dort die Einwohner Turins einkaufen gehen, die sich die schicken Geschäfte im Zentrum nicht leisten können. Übrigens ist Turin die Stadt der Märkte, wenn Du es nicht bis zum Markt vor der Porta Palazzo schaffst, dann warten 40 weitere Märkte überall in der Stadt verteilt auf Dich.

Wenn Du keine italienischen Lebensmittel shoppen möchtest, kannst du am Samstag einfach weiter Richtung Po schlendern. Dort erwartet Dich der Balon Flohmarkt und das ist Turin Tipp Numero Zwo.

Auf den Flohmärkten Turins gibt es die aberwitzigsten Dinge

Bummeln über den Balon Flohmark – Turin Geheimtipp Nr. 2

Wenn Du auf der Suche nach einer Jacke Deines Opas bist, die Dir auf einem alten Foto so gut gefallen hat, oder wenn Du eine krasse Nachtischlampe finden möchtest, oder wenn Du ganz dringend so ein druchgeknalltes Heiligenbild in einem kitschigen Rahmen brauchst, dann bist Du auf dem Balon Flohmarkt an der richtigen Adresse. Denn hier gibt es alles, was Dein Herz begehrt.

Vintage-Mode, Antiquitäten, Bücher, wertvolle Gläser aus Kristall und die schrecklich schönen Kleinigkeiten des schlechten Geschmacks, all das entdeckst Du hier. Auch wenn Du nur mit Handgepäck auf Turin Städtereise bist, lohnt sich der Besuch auf dem Balon Flohmarkt. Denn unterhaltsam und lustig ist ein Bummel über den Flohmarkt allemal und irgendwie ist er auch eine absurde Wunderkammer aus der Vergangenheit. Jeden zweiten Sonntag im Monat gibt es den Gran Balon, dann ist rund um den Cortile del Maglio, einen fantastischer Industriebau, die Hölle los.

So ein bisschen bekommst Du jetzt schon die Idee, dass bei einer Turin Städtereise die Stadt und das städtische Treiben die größte Sehenswürdigkeiten sind. Aber natürlich gibt es auch sensationelle Turin Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel die Cappella della Sindone und die ist Turin Tipp Nummer 3.

Eine Kirche von außen. Auf der Vierung der Kirche ein achteckige Kuppel, dahinter eine hochaufragende Kuppel mit einer spitzen Laterne.
Kuppel-Konflikt. Vorne der Dom, dahinter die mächtige Kuppel der Cappella della Sacra Sindone
Der Kopf eines ausgestopften Pferdes mit einem Federbusch, darüber eine mit Engeln bemalte Decke, Saal im Turin Tipp Palazzo Reale.
Die Waffenkammer im Palazzo Reale ist eines von vielen tollen Museen in Turin

Cappella della Sacra Sindone

Bevor moderne Reisenden auf die Idee gekommen sind, nur zum Vergnügen in eine unbekannte Stadt zu reisen, kamen die Reisenden als Pilger nach Turin. Denn in Turin wird das geheimnisvolle Grabtuch Christi, die Sacra Sindone verwahrt. Die Erklärungen, was es mit dem Turiner Grabtuch auf sich hat, kommen in Legionen, manche seriös, manche nur verschwörungstheoretischer Bullshit.

Die katholische Kirche hat sich raffiniert aus der Affäre gezogen und das Grabtuch von einer Reliquie zu einer Ikone, also einem Abbild, umgedeutet. Ein Abbild – vielleicht ein Mann mit Bart – ist unzweifelhaft auf der Sindone zu sehen. Aber wie das Bild auf das Tuch gekommen ist, bleibt offen.

Wie dem auch sei, der Ursprung der Sindone ist gar nicht das Thema, sondern Turin Tipps, die Deine Städtereise zu einem Erlebnis machen. Auch wenn die Cappella del Sacra Sindone zu den bekanntesten Turin Sehenswürdigkeiten gehört, sei sie hier als Turin Tipp erwähnt. Nachdem sie in den 90er Jahren bei einem Feuer fast zerstört wurde, ist die Kapelle nach einer unglaublich aufwändigen Restaurierung nun wieder zu bestaunen. Das tollste an diesem sensationellen Bauwerk ist die Kuppel, die hat der Architekt Guarino Guarini errichtet. Ein Künstler mit einer unglaublich verwirrenden Lebensgeschichte.

Auch Guarini war ein Reisender aber ein unfreiwilliger. Wahrscheinlich als politisch Verfolgter ist er durch halb Europa getingelt. In Portugal und Spanien hat er arabische Baukunst kennengelernt. Deren geometrisch und zahlenmystisch inspirierten Bauten müssen ihn sehr beschäftigt haben. Anders wäre nicht zu erklären, dass arabische Formensprache in seinem Kuppelbau so gegenwärtig ist.

Die Cappella della Sacra Sindone gehört zum Palazzo Reale in Turin, sie ist Teil eines großen Museumskomplex, deswegen sind auch 15 Euro Eintritt fällig. Ein ziemlich teurer Kapellen-Besuch, darum bietet sich an wenigstens noch eines der fantastischen Museen im Palazzo Reale zu besuchen. Spektakulär ist die Waffensammlung, die Du auf keinen Fall verpassen solltest. Genauso wenig übrigens wie die Kirche San Lorenzo, der Turin Tipp Nr. 4

Die Kuppel von San Lorenzo
Ein bisschen Zahlnemystik in Turin, die Kuppel von San Lorenzo ist ein Meisterwerk des Architekten Guarino Guarini

San Lorenzo

Auch San Lorenzo ist ein Meisterwerk des genialen Architekten Guarino Guarini. Die Kirche ist ein unglaublich verwirrender Bau. Denn Guarini hat es geschafft auf kleinem Grundriss Quadrat, Achteck, Raute, Kreis, Sechseck und Dreieck zu einem komplexen Raumerlebnis zu verdichten, das in einer luftig schwebenden Kuppel kulminiert. Auch in San Lorenzo lassen sich die arabischen Einflüsse in Guarinis Architektur gut beobachten.

Hier solltest Du Dir Zeit nehmen, dich in eine der Kirchenbänke setzen dem Sonnenlicht zusehen, wie es durch die Kirche wandert, und versuchen das Spiel der Formen zu entschlüsseln. In der Sakristei kannst Du übrigens eine Kopie des Sindone sehen, falls Dich das überhaupt interessiert. Genau gegenüber mitten auf der Piazza Castello erhebt sich der Palazzo Madama. Sensationell und Turin Tipp Nummer 5.

Ein Weltwunder in Turin. Das großartige Treppenhaus des Palazzo Madama entworfen vom genialen Filippo Juavara

Palazzo Madama – Turin Geheimtipp Nr. 5

Der Palazzo Madama war mal ein römischens Stadttor, dann ein Kastell, danach ein Palast und heute ein Museum. Ziemlich viel Geschichte auf engstem Raum, oder? Besonders großartig ist das barocke Treppenhaus, das der sizilianische Architekt Juvara vor das mittelalterliche Kastell gebaut hat.

Dieses Treppenhaus war im 18. Jahrhundert ein architektonische Wunderwerk, das von Bildungsreisenden aus Nordeuropa als eine der größten Sehenswürdigkeiten Italiens beschrieben worden ist. Tatsächlich ist es wunderlich, für eine Treppe so viel Raum zu umbauen. 12 Meter steigen die Treppen in die Höhe, dann öffnet sich ein 21 Meter hohe Halle aus Licht. Fantastisch! Eine großartigere Verschwendung von Talent und Ressourcen lässt sich kaum vorstellen. Auch hier ist der Museums-Eintritt hoch, 8 Euro, ob sich das für die Besichtigung eines Treppenhauses lohnt, musst Du entscheiden. Vielleicht hast Du jetzt eher Lust auf Unterhaltung und Entspannung, das ist schon Turin Tipp 6: Aperitivo auf der Piazza San Carlo.

Gold, Spiegel, Kristall der prächtige Verkaufsraum des Café San Carlo
Aperitivo auf den Piazza San Carlo

Aperitivo auf der Piazza San Carlo

Turin ist Hauptstadt des Piemont. Piemont ist die Feinschmecker-Region Italiens. Und Turin profitiert davon mit excellenten gastronomischen und kulinarischen Angeboten. Eines davon ist der Aperitif zum Beispiel auf der Piazza San Carlo. Dort ist das Café San Carlo – das schönste Kaffeehaus in Turin – natürlich die erste Wahl. Bei Sonnenschein auf der quirligen Piazza, bei Regen in den prächtigen mit Gold und Spiegeln und Kristall geschmückten Räumen. Edler lässt sich ein Aperitif nicht genießen. Zum weißen Wein oder dem Spritz werden Stuzzicchini, kleine knusprige Leckereien gereicht, die den Aperitivo zu einer leckeren Versuchung machen.

Inzwischen hat sich der Aperitivo zu einem richtigen Abendessen ausgewachsen. Dieser Apericena – ein Neologismus aus Aperitivo und Cena – ist ganz besonders bei jungen Leuten beliebt. An der Via Po und der Piazza Vittorio Veneto gibt es viele Bars und Cafés, die zum Gläschen Aperitif ein üppiges Buffet anbieten. Nach einem ordentlichen Apericena braucht es dann wirklich kein Abendessen mehr. Und zum Frühstück nur was ganz Kleines.

Wie praktisch, dass Du vom Café San Carlo für die piccola Colazione, das kleine Frühstück, nur die Piazza überqueren musst. Auf der anderen PLatzseite findest Du Turin Tipp 7, die Pasticceria Stratta.

Großartig: Stuzzicchine und Spritz
Das Schaufenster der Pasticceria Stratta, Verführung pur, absoluter Turin Tipp

Apfeltörtchen in der Pasticceria Stratta – Turin wie die Einheimischen

Meistens sind es die kleinen Dinge, die aus einen einfachen Tag einen großartigen machen. Eine besonders ordentliche Tasse Caffe und ein überwältigend schmackhaftes Süßgebäck können einem normalen Tag die entscheidende Wendung zum Besseren geben. Erleben kannst Du das in der Pasticceria Stratta auf der Piazza San Carlo mitten in Turin. Wie so häufig in Italien und ganz besonders in Turin sind die Kellner und Kassierinnen bei Stratta viel besser angezogen als die Gäste, die sie bedienen.

Flusenfreies Schwarz, gesteiftes Weiß und super taillierte Jacketts für die Herren, die Scheitel mit Lineal gezogen und die Haare mit ganz viel Gel in Position gehalten. So aufmerksam, wie die eigene Erscheinung vor dem Spiegel daheim hergerichtet wird, wird bei Stratta auch der Kuchen gebacken und der Caffe gebrüht. Hier stimmt einfach alles! Der Turin Tipp Nummer 8 führt weg aus dieser perfekten Welt in die Geschichte des Verbrechens.

Streetart in Turin

Das Kriminalanthropologische Museum Cesare Lombroso – Turin zum Gruseln

Cesare Lombroso ist der Autor des Werkes Genie und Wahnsinn. Darin vertritt er die These, dass Genie ein besondere Form der Verrücktheit sei. Klinischer Wahnsinn und Kreativität liegen bei Lombroso ganz eng beieinander. Mit diesem Buch ist Cesare Lombroso weltberühmt und berüchtigt geworden. Lombroso hat als Professor für Gerichtsmedizin in Pavia und in Turin geforscht und gelehrt. Seine Forschungen kreisen um die Frage, wie menschliches Verhalten durch Biologie determiniert ist oder ganz verkürzt, ob Menschen als Kriminelle geboren werden und an äußerlichen, atavistischen Zeichen erkannt werden können. Die irrlichternde und fehlerhaften Forschungen Lombrosos liefern die theoretische Grundlage für Rassismus, Sozial-Darwinismus und für die medizinisch-eugenischen Vernichtungsprogramme im nationalsozialistischen Deutschland.

Ein Besuch im Museo Di Antropologia Crimimale in Turin ist also kein leichter Gang. Beruhigend ist, dass die Forschungsergebnisse Lombrosos heute als fehlerhaft und falsch betrachtet werden. Das Museum selber ist ein beunruhigender Ort. Denn auch wenn heute weithin anerkannt ist, dass Zirkel und Lineal nicht die Instrumente sind, das Wesen eines Menschen zu ergründen, so werden im Museum doch die Instrumente einer wahnsinnigen Statistik vorgestellt. In Zeiten von Google, Facebook und Co. drängt sich mir ein weiterer Gedanke auf, heute werden statistische Daten nicht nur genutzt, um menschliches Verhalten zu interpretieren. Suchmaschinen und Soziale Netzwerke nutzen Statistik um menschliches Verhalten zu modulieren. Auch nicht toll. Ich schlendere weiter nach Lingotto zum nächsten Turin Tipp

Essen geht in Turin immer

Eataly in Lingotto

In der fernen Vergangenheit war Lingotto das Zentrum der italienischen Autoindustrie. Fiat hatte hier die größte Autofabrik Europas errichtet, mit einer eigenen Teststrecke auf dem Dach. Lange her. Fiat ist kein italienisches Unternehmen mehr. Auf der Teststrecke kurven die Jogger und in die ehemalige Autofabrik sind Hotels und Kinos eingezogen. Auto war gestern. Heute ist Essen.

Die italienische Küche ist die beliebteste Küche der Welt, gar keine Frage. Das hat auch Oscar Farinetti, der Gründer von Eataly, erkannt. 2007 hat er in einer ehemaligen Wermut-Fabrik in Lingotto seinen ersten Flagshipstore für Food made in Italy gegründet. Eine Erfolgsgeschichte. Käse, Kochtöpfe und Küchentücher, bei Eataly Lingotto gibt es alles, was die italienische Küche braucht und zwar in allerhöchster Qualität. Zum Konzept der Eataly-Stores gehört aber nicht nur Einkaufen, in Markt-Restaurants kannst Du italienische Küche probieren und in Kochkursen wird Dir gezeigt, wie Du Tajarin mit weißen Trüffeln richtig zubereitest. Ein tolles Konzept!

Natürlich findest Du in der Fiat-Stadt Turin auch noch was zum Thema Auto und das ist Turin Nummer 10, das Museo Nazionale Dell‘ Automobile.

Museo Nazionale dell‘ Automobile, ziemlich chick

Das Auto-Museum in Turin

Das Museo Nazionale Dell‘ Automobile erzählt die gut 150 jährige Geschichte des Autos in der Welt und ganz besonders in Italien. Italien und Auto, ohne Turin undenkbar. denn als das Auto fahren lernte, spielten Tüfftler und Handwerker aus Turin eine bedeutende Rolle. Diesem Teil der Automobil-Geschichte ist im Museum ein eigener Raum gewidmet.

Die explosive Stadtentwicklung Turins ist nur mit dem Wachstum der Autoindustrie während der Wirtschaftswunderjahre der 60er und 70er zu verstehen. In dieser Zeit wächst Turin zur Millionen-Metropole, inzwischen aber ist die Stadtbevölkerung deutlich geschrumpft, genauso wie die Autoindustrie. Das hat natürlich Spuren im Stadtbild hinterlassen.

Besonders interessant ist zu sehen, wie sich das Design des Autos ganz langsam von der Kutsche emanzipiert. Erstaunlich auch, wie viele energie- und spritsparende Autos entworfen worden sind, ohne jemals in Serie gegangen zu sein. In Zeiten des Klimawandels ein top aktuelles Thema. Auch der 11. Turin Tipp wäre ohne industrielles Wachstum Turins nicht denkbar. Es ist die Mole Antonelliana.

Ragt wie ein Bleistift in die Höhe, die Mole Antonelliana in Turin, auf der Laterne befindet sich ein toller Aussichtspunkt
Turin bei Nacht von oben, gesehen von der Mole Antonelliana

Spät Abends auf die Mole Antonelliana – Turin Tipp 11

Die Mole Antonelliana kennt in Italien jedes Kind, denn sie ist auf die Rückseite der italienschen 2 Eurocent Münze geprägt. Der Besuch dieses eigenartigen Gebäudes lohnt sich auf jeden Fall, denn hier ist das Nationale Film-Museum eingerichtet, Außerdem kannst Du mit einem gläsernen Aufzug fast 100 Meter in die Höhe schweben. Von dort aus hast Du einen fantastischen Blick auf die Stadt bis zu den Alpen. Nachts ist der Ausblick ganz besonders toll, denn unter Dir leuchtet die Stadt. Am einfachsten geht das am Samstag Abend, denn das hat die Mole Antonelliana bis 23 Uhr geöffnet. Auch der nächste Turin Tipp hat was mit Museum zu tun.

Das Ägyptische Museum in Turin ist nach dem in Kairo das bedeutendste

Ägyptisches Museum – Turins Highlight

Das Ägyptische Museum in Turin ist das bedeutendste Museum seiner Art nach dem Kairo. Also nichts wie hin. 10.000 Quadratmeter für ägyptische Kunst. Ganz modern. Eindrucksvoll präsentiert. Fantastische Exponate. Toll, toll, toll. Es lohnt sich den Eintritt für das Museum zu reservieren, denn manchmal sind die Warteschlangen an den Kassen ziemlich lang. Reservieren kannst Du ganz bequem über den Shop auf der Museums-Website.

Der große Saal im Jagdschloss von Stupinigi
Blick aus dem Zimmer den Königin in den großen Saal

Ausflug nach Stupinigi – Abtauchen im Barock

Einfach mal raus aus der Stadt. Das gehört auch zu einer Turin Städtereise dazu. Aus einem einfachen Grund. Manchmal braucht man einfach etwas Ruhe vom städtischen Trubel. Ein Ausflug zur Palazzina di Caccia di Stupinigi, zum Jagdschloss von Stupinigi, bietet sich dafür an. Das zauberhafte Barockschloss nach Entwürfen des Architekten Filippo Juvara ist bequem von Turin aus zu erreichen, zum Beispiel mit der Buslinie 41.

Für den Besuch (ohne Fahrt) solltest Du 90 Minuten bis zwei Stunden einplanen. Dann hast Du genug Zeit, einzutauchen in die fremde und ferne Welt der höfischen Kultur des beginnenden 18. Jahrhunderts.

Turin ist eine bedeutende Jugendstil Stadt in Italien

Stadtspaziergang Turin

Zurück in Turin kannst Du dann Deinen Stadtspaziergang durch Turin fortsetzte. Das lohnt sich auf jeden Fall, denn die eigentliche Sehenswürdigkeit in Turin ist ja die Stadt selber. Turin ist eine Stadt des Barock. An der gleichmäßigen Stadtplanung lässt sich das gut ablesen.

Dabei wird manchmal übersehen, dass Turin auch eine Stadt des Jugendstils, auf italienisch Liberty Stils, ist. Um 1900 wird Turin wegen seiner dynamischen industriellen Entwicklung zum Ausstellungsort der Prima Esposizione Internazionale d’Arte Decorativa Moderna, einer Weltausstellung für modernes Design. Davon lässt sich noch vieles in Turin entdecken. Manches Jugendstilensemble findest Du im Stadtzentrum, aber wenn Dich Jugendstil richtig interessiert, dann solltest Du durch den Stadtteil San Donato schlendern. Also Augen auf.

Gediegene Gastlichkeit, der Speisesaal der 3 Galline

Gut essen in Turin

Gut essen gehört zu jeder Turin Städtereise. Deswegen ist der 15. Turin Tipp endlich eine Restaurant-Empfehlung. Probier mal das 3 Galline in der Nähe der Porta Palazzo. Dort gibt es echte piemontesische Küche, sehr fleischlastig und schwer. Aber die Agnolotti torinesi al sugo d’arrosto, kleine Tortellini mit einer Bratensoße, sind einfach unvergleichlich gut und der kleine Wagen, auf dem die delikate Käseauswahl an den Tisch gefahren wird, ist eine echte Sensation. Also: nicht wie hin nach Turin.

Möchtest Du mehr über das Piemont oder über Italien erfahren? Dann ließ die folgenden Artikel: